Nach unserer Ankunft in Ulaanbaatar geht es sobald wie möglich weiter, per Inlandsflug nach Mörön, die Hauptstadt des Khövsgöl aimags, der nördlichsten Provinz der Mongolei (wir versuchen, direkt nach Ankunft in Ulaanbaatar weiterzufliegen – aufgrund der sich häufig ändernden Inlandsflugpläne können wir das aber nicht versprechen!). In Mörön angekommen, werden wir unseren mongolischen Guide und Fahrer kennenlernen und gemeinsam mit den beiden direkt vom Flughafen in das etwas ausserhalb gelegene Jurtenhotel unserer Freunde und Partner Esee und Möögii fahren. Dieses wunderschöne und liebevoll geführte Camp, das genau am Ufer des Delgers liegt, ist ein idealer Ort, um sich erst einmal zu akklimatisieren und „anzukommen“. Hier werden wir verwöhnt mit gutem Essen, einer warmen Dusche und dem Luxus eines Betts in einer Jurte. Am nächsten Tag kaufen wir in Mörön den Proviant für die nächsten Tage ein. Besonders das Einkaufen auf dem grossen, verwinkelten und staubigen Markt von Mörön ist ein besonderes Erlebnis.

Unser Startpunkt für die rund XXXX km lange Kanutour ist der Zusammenfluss des Delgers und des kleinen Flusses Beltes. Einmal auf dem Fluss gibt es nun kein Zurück mehr, denn die nächsten rund 100 Flusskilometer sind eine extrem abgelegene Gebirgswildnis, zu der es keinen Zugang per Auto gibt. Selbst Nomaden gibt es hier, am Oberlauf des Flusses, praktisch keine. Das bedeutet, wir sind für die nächsten fünf Tage auf uns selbst gestellt. Erst eineinhalb Paddeltage vor dem kleinen, abgelegenen Steppenörtchen Burentogtokh gäbe es wieder einen – sehr abenteuerlichen! – punktuellen Zugang für unseren guten alten UAZ-452 „Furgon“, den legendären russischen Allradbus, der in seiner Heimat liebevoll „Bukhanka“ – Kastenbrot – genannt wird…

Hinter Burentogtokh öffnet sich das Delgertal und der Fluss mäandert nun, etwas langsamer, durch eine breite, flache Steppenlandschaft, die in der Ferne umrahmt wird von harschen, zerklüfteten Felsen auf der Nordseite und grossen Lärchenwäldern an den sanften Hängen im Süden. Der Charakter des hier beginnenden Mittellaufes ist völlig anders: Alles ist plötzlich flach, weit, offen und karg – nur die Ufer sind nun teils dicht bewachsen mit Weidenbüschen und Pappeln. An vielen Stellen teilt sich der Fluss in diverse kleine und enge Seitenarme, deren Befahrung manchmal etwas Navigationskunst verlangt. Dann, nach ungefähr insgesamt sieben Paddeltagen, stehen wir plötzlich am kleinen Strand von Esees und Möögiis Jurtencamp, dem Ausgangspunkt unserer Reise. Natürlich übernachten wir hier und geniessen den Luxus einer heissen Dusche und ein gutes Abendessen in Möögiis gemütlicher Gaststube, bevor es dann am nächsten Tag, ausgeruht und mit neuer Kraft und frischen Vorräten, weitergeht – immer noch durch das breite Steppental von Mörön, vorbei an der Provinzhauptstadt.

Einige Kilometer hinter Mörön verengt sich das Tal erneut. All die verschiedenen Seitenarme des Flusses vereinigen sich wieder, die Fliessgeschwindigkeit nimmt zu und der unglaublich schöne Unterlauf des Delgers beginnt. Wir fahren noch einmal drei Tage durch eine wahre Traumlandschaft, die kaum zu beschreiben ist: Steppe, Lärchenwälder, Pappelhaine an den Flussufern, entlegene Nomadencamps und wieder Berge ringsum, wild, urig und einfach unbeschreiblich schön. Keine Strassen, keine Städte – nur Natur, endlose Weite, dramatische Wolkenformationen und atemberaubende Sternenhimmel, wie man sie in Europa fast nirgends mehr erlebt. Hier sind wir mittendrin: Mitten im einsamen Herzen Asiens.

Wenige Kilometer vor dem Ende unserer Tour, am Anfang des „Fünfflusstals“ wartet noch ein kleines Highlight auf uns: Direkt neben dem Fluss taucht plötzlich eine imposante Sanddüne auf! Fast kommt hier, obwohl wir immer noch weit im Norden der Mongolei sind, etwas „Wüsten-Feeling“ auf. Nach einem kleinen Picknick an der Düne paddeln wir weiter, lassen die Tour ganz gemütlich ausklingen. Wenn sich wenig später der Delger mit dem Ider zur grossen Selenge vereint, wird es Zeit Abschied von unserem Fluss zu nehmen. Dies wird allerdings nicht allzu melancholisch werden, denn gleichzeitig feiern wir das Wiedersehen mit unserem Fahrer! Wir laden Boote und Ausrüstung auf bzw. in den Bus und machen uns auf die dreitägige Heimreise ins ferne Ulaanbaatar. Noch einmal geht es durch entlegene und tief beeindruckende Landschaften, über die Nordhänge des Khangai-Gebirges hinab ins Idertal und von dort aus weiter durch riesige, einsame Lärchenwälder, bis wir am grossen „Weissen See“ und dem Khorgo Nationalpark ankommen. Ab hier geht es erstmals auf geteerter Landstrasse weiter durch die Steppe, Richtung Karakorum (Kharkhorin), der alten Hauptstadt des einstigen mongolischen Riesenreiches. Hier besuchen wir das uralte buddhistische Kloster Erdene Züü, in dessen mit 108 weissen Stupas versehenen Mauern mehrere wunderschöne Tempel und ein Museum beherbergt sind.

In Ulaanbaatar angekommen, stürzen wir uns zum Abschluss noch etwas ins Grossstadtgetümmel. In dieser aus allen Nähten platzenden, chaotischen Stadt, mit ihrem herben und doch irgendwie herzlichen Charme, sind wir untergebracht in einem gemütlichen Guesthouse, wo wir unsere Kleider waschen und uns langsam wieder auf die Heimfahrt vorbereiten können. Natürlich bleibt uns aber auch noch genügend Zeit um durch die Innenstadt zu bummeln, mongolische Souvenirs und Kaschmir- bzw. Yak- und Kamelwollprodukte zu kaufen, den Sukhbaatarplatz und andere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und das sehr lohnenswerte Staatliche Geschichtsmuseum zu besuchen. Auch ein Besuch auf dem sogenannten „Schwarzen Markt“ oder des Gandan Klosters mit seiner 20 Meter hohen Buddhastatue sind möglich. Und natürlich laden wir am letzten Abend, wie immer, zum grossen und opulenten Abschlussdinner ein, um unsere Reise noch ein letztes Mal gebührend zu feiern.

Interessiert? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir geben Ihnen alle Details zu dieser Abenteuerreise am liebsten direkt.

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